Heute möchte ich mit euch einen kleinen Ausflug machen. Ich erzähle euch die Geschichte meiner eigenen Stute, welche 2013 durch schlechtes Heu zu einem COB Patienten wurde. 2013 war ein beschissenes Jahr. Aufgrund der Wetterlage konnten wir die Pferde sehr spät anweiden - ich glaube es war erst im Juni. Das Heu ging aus und weit und breit gab es kein annähernd gutes Heu. Also waren wir irgendwann gezwungen, Heu zu verfüttern, dass ich so nie verfüttert hätte, hätte ich eine Wahl gehabt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Berührungspunkte mit Atemwegserkrankungen.
Es fing alles an mit einem kleinen Husten, erst beobachtet man es, denkt „ach, 1-2 Huster“, es wird mehr und man rief den Tierarzt, es wurde abgehorcht, man bekam ein Pülverchen in die Hand gedrückt, und dann sollte es schon wieder gehen. Es wurde weiter gehustet und somit erhielt ich vom Tierarzt ein weiteres Pulver plus Antibiotika.
Das Ende vom Lied war, dass meine Stute irgendwann abends „pumpend“ in der Box stand.
Guter Rat war nun teuer. Also, ab auf den Hänger und ab in die Klinik zu dem ARZT der der heute der Arzt meines Vertrauens ist.
Wir machten eine Bronchoskopie, und das Ergebnis seht ihr in dem Video. Ich kann euch nur sagen, ich stand dabei, war fassungslos und mir sind die Tränen gelaufen.
Da meint man, man macht alles richtig, die Pferde sind viel draußen, war nur nachts im Stall, und dann sowas.
Die Probenentnahme ergab, dass meine Stute Bakterien in den Atemwegen sitzen hatte.
Für diese Bakterien gab es kein Medikament das für Pferde zugelassen war. Gottseidank war mein Tierarzt sehr kreativ an der Stelle.
Das Mittel, dass wir meiner Stute gegen die Bakterien gegeben haben war so widerlich bitter, dass ich jeden Tag ein Glas Honig brauchte, um zwei Löffel von dem Medikament in sie hinein zu bekommen.
Mit dem entsprechenden Management, umstellen auf staubfreie Einstreu, Heu wässern und bedampfen und Inhalation (mit Maske), haben wir es letztendlich geschafft, den ganzen zähflüssigen Schleim irgendwann heraus zu bekommen.
Ihr könnt euch kein Bild machen wie lang dieser Weg war, wie oft ich am Rande der Verzweiflung war, und wie oft ich zwischendurch die Hoffnung verloren habe.
Der irreparable Schaden ist natürlich geblieben, doch heute weiß ich mit der Situation umzugehen und weiß wann ihre Zeiten sind, an denen sie von mir Unterstützung braucht in Form von Inhalation. Und nie wieder diesen Status zu erreichen, bekommt sie von mir das ganze Jahr ein homöopathischer Schleimlöser.
Aus meiner eigenen Erfahrung und meiner damaligen „Unwissenheit“ möchte ich euch etwas wirklich ans Herz legen!
Wenn euer Pferd hustet, nehmt es nicht auf die leichte Schulter! Wenn sie Husten haben die Pferde etwas in den Atemwegen, was sie nach draußen bringen möchten.
Wenn ihr den Tierarzt ruft lasst euch nicht immer nur mit irgendwelchen bekannten Pülverchen abfertigen. Die kosten eine Menge Geld, und ob damit wirklich das Problem behoben ist, ist fragwürdig. In meinen Gesprächen mit Kunden stelle ich immer wieder fest, dass viele Tierärzte 0815 handeln, Standardprogramm runterspulen und LEIDER nur Chemie an die Hand geben, ohne genauer zu schauen, wo die Ursachen liegen, und ob das alles ist.
Auch wenn ich heute selber mobile Pferdeinhalation anbiete, und man vermuten möchte, dass ich jetzt sage ihr sollt fleißig inhalieren, so ist das falsch!
Hier an der Stelle muss eine gute Zusammenarbeit zwischen einem guten Tierarzt, Besitzer und einem Anbieter von Inhalation stattfinden. Die Inhalation ist sicherlich eines der besten UNTERSTÜTZENDEN Instrumente im Zusammenhang eines gut geplanten Therapieplans.
Inhalation ist kein Allheilmittel!
Alles andere ist in meinen Augen Geldverschwendung.
Ich bin sogar ein Befürworter der Bronchoskopie, und ich sage euch gerne auch warum. Eine Bronchoskopie gibt Euch ein Status Quo. Man weiß was drin ist, und man weiß was weg muss, und vor allen Dingen wie viel. Und wenn man eine Bronchoskopie macht, ist für mich eine Probenentnahme welche zum Labor geschickt wird unerlässlich. Eine Bronchoskopie liegt irgendwo um die +/- 120-150 EUR (regionsabhängig), Labor sind vielleicht auch noch einmal +/- 50 EUR. Summa Summer hat man mit 200 EUR einen aussagekräftigen Befund. Ich denke das ist kein Invest ins Leben.
Nur so weiß man wirklich wo man steht, kennt den Feind, und kann einen Schlachtplan erstellen.
Im Interesse eure Pferde, wartet nicht zu lange, wenn sie Husten auch sei es nur ein- bis zweimal beim antraben, betreibt bitte bereits zu diesem Zeitpunkt Prophylaxe!
Prophylaxe kann man sicherlich mit Inhalation betreiben, und das ist alles anderes als schlecht!
Verändert sich da nicht der Zustand, wartet nicht zu lang, holt euren Tierarzt oder fahrt in die Klinik, macht eine Bronchoskopie, und dann den Therapieplan. Alles andere ist am Tagesende leider Geldverschwendung. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr gerne Kontakt zu mir aufnehmen.
Und nicht vergessen, alles was ich hier geschrieben habe ist meine eigene Erfahrung, und meine daraus resultierende Meinung. Ich wünsche euch und euren Pferden viel Gesundheit Ein großes Dankeschön an meinen Tierarzt, dass er mir das Video der Bronchoskopie meiner Stute rausgesucht hat.